18
A. Europa.
also hierüber sehr verschiedene Systeme. Was die Münzen be-
trifft, so kann man drei vorzügliche Ausmünzungssysteme anneh-
men. 1) Der hannoversche Münzfuß, wo die feine Mark Silber
(16 Loth) zu 101/2 Thaler, oder zu 15 Fl. (Gulden) 45 Kreuzer
ausgeprägt wird. 2) Der sogenannte Conventionsfuß, in Oest-
reich, Sachsen und dem größten Theile von Deutschland herr-
schend, wonach aus der feinen Mark 13'/2 Thaler, oder 20fs.
(daher auch der 20 Guldenfuß genannt) geprägt werden. Der
24 Guldenfuß, wonach man in den Rheingegenden rechnet, ist kein
besonderer Münzfuß, sondern besteht nur darin, daß man dort die
20 Kreuzerstücke für 24 Kreuzer rechnet. 3) Der preußische Fuß,
wonach die feine Mark zu 14 Thaler ausgeprägt wird. Außerdem
herrscht aber noch in Deutschland eine so große Mannigfaltigkeit
in dem innern Gehalte, im äußern Werthe und in der Abtheilung
und Benennung dermünzen, daß es ganz unmöglich ist, und auch
höchst zwecklos wäre, sie hier aufzuführen. — Noch viel größer
ist die Mannigfaltigkeit des Gemäßes und Gewichts in Deutsch-
land, wo beinahe jede irgend bedeutende Stadt ihr eignes Sy-
stem hat.
Das einzige allgemein anerkannte Längenmaaß, die deut-
sche oder geographische Meile, wovon 15 auf einen Grad des Ae-
quators gehen, dient nur zur gelehrten Berechnung und gilt für
das gemeine Leben in keinem einzigen deutschen Lande.
Verfassung.
Nach dem zu Wien, am 8. Juny 1815, geschlossenen Ver-
trage bilden die 34 souverainen Fürsten und 4 freien Städte
Deutschlands einen Staatenbund, verdeutsche Bund genannt,
dessen Mitglieder zu gegenseitiger Vertheidigung und Erhaltung
der Unabhängigkeit und des Besitzstandes eines jeden Mitgliedes
sich verpflichtet haben. Jedem Staate bleibt das Recht, seine in-
neren Angelegenheiten nach eignem Ermessen zu ordnen, auch
Bündnisse mit auswärtigen Mächten zu schließen, doch nur inso-
fern dadurch die Sicherheit des ganzen Bundes oder eines einzel-
nen Bundesstaates nicht gefährdet wird. Jeder Bundesstaat soll
eine landständische Verfassung erhalten, wie dies auch in Vaiern,
Würtemberg, Hannover, Sachsen, Baden, Weimar, Nassau
u. a. schon wirklich der Fall ist. Zu diesem Bunde gehören alle
souveraine Fürsten und freie Städte Deutschlands, von Oestreich
und Preußen diejenigen Provinzen, welche von diesen Mächten für
deutsche sind anerkannt worden, endlich der König der Niederlande
als Besitzer von Luxemburg, und der König von Dänemark als
Besitzer von Holstein. Zur Besorgung allgemeiner Angelegenhei-
ten bilden die Abgeordneten aller dieser Staaten eine Bundesver-
sammlung, der Bundestag genannt, welche ihren Sitz zu
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Oestreich Dänemark
Extrahierte Ortsnamen: Europa Oest- Sachsen Deutschland Rheingegenden Deutschland Deutsch- Wien Deutschlands Würtemberg Hannover Sachsen Baden Weimar Nassau Deutschlands Niederlande Luxemburg Holstein
42
A. Europa.
war diese bewundernswürdige Erfindung nicht 'allein bedeutend
vervollkommnet, sondern auch schon durch deutsche Arbeiter in
Frankreich und Italien verbreiteit.
In dieser durch bedeutende Gelehrte und allgemein wieder
erwachte Liebe für gründliche Wissenschaftlichkeit ausgezeichneten
Zeit, in einer Zeit, wo der Unwille über die Mißbrauche der hier-
archischen Gewalt und Zweifel an der Unfehlbarkeit kirchlicher
Lehren schon so allgemein verbreitet waren, wagte es der Papst
Leo X., aus dem Geschlechte der Medici, selbst ein großer Freund
der Künste und Wissenschaften, aber wenig bekannt mit dem in
Deutschland neu erwachten Geiste, einen allgemeinen Ablaß ver-
kündigen zu lassen, um durch den Ertrag desselben den Bau der
Peterskirche in Rom zu bestreiten. Der Ablaß, in der ältern
christlichen Kirche die Erklärung der Kirche, daß einem die seiner
Vergehungen wegen ihm auferlegten kirchlichen Bußen und Stra-
fen, wegen unzweideutiger Zeichen der Reue und Besserung, zum
Theil erlassen seyen: dieser durchaus untadelige Gebrauch war in
einer Reihe von Jahrhunderten endlich dahin umgedeutet worden,
daß die Kirche, und als Oberhaupt derselben der Papst, das Recht
habe, Jedem jegliche Sünde zu erlassen, ihn nicht etwa blos von
den kirchlichen, zeitlichen, sondern auch von den Strafen in einem
zukünftigen Leben loszusprechen, und das nicht etwa bei streng
geprüfter, sondern auf eine blos mündlich ausgesprochene Reue
und gegen Erlegung einer mit der zu erlassenden Sünde verhält-
nißmäßigen Summe Geldes. Diese bei dem rohen Haufen leicht
Eingang findende unerhörte Lehre, wodurch schon oft unglaub-
liche Summen für den römischen Stuhl eingegangen waren, sollte
denn auch diesmal in Deutschland verkündigt werden, und gerieth
noch obenein in die unwürdigsten Hände.' Der Cardinal Erzbischof
von Mainz und Magdeburg, Albrecht von Brandenburg, dem
selbst ein bedeutender Antheil an dem Ertrage versprochen war,
übertrug die Verkündigung des Ablasses dem Dominicanermönch
Johann Tezel, welcher, um seinem Aufträge Ehre zu machen,
sich die schaamlosesten, wahrhaft gotteslästerlichen Anpreisungen
dieses päpstlichen Ablasses erlaubte. In diesem Geschäfte kam er
auch nach Iüterbock in die Nähe der 1502 von Friedrich dem Wei-
sen gestifteten Universität Wittenberg, auf welcher damals Luther
mit ausgezeichnetem Beifall lehrte. Martin Luther, geboren
zu Eisleben, lo.nov. 1483, und eben daselbst gestorben, 18. Febr.
1546, war der Sohn armer aber frommer Eltern. Streng
und ärmlich erzogen kam er, nachdem er in Magdeburg und Eise-
nach die Schule besucht und als Currentschüler kümmerlich sein
Brodt erworben, 1501 auf die Universität Erfurt, und hier ent-
deckte er die erste ganze Bibel, in der lateinischen Uebersetzung,
da ihm bis dahin, wie so vielen Tausenden, nur die beim Gottes-
dienst gebräuchlichen Abschnitte (Perikopen) bekannt gewesen.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste]]
Extrahierte Personennamen: Leo_X. Leo_X. Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Johann Friedrich_dem_Wei- Friedrich Martin_Luther
Extrahierte Ortsnamen: Europa Frankreich Italien Deutschland Rom Deutschland Mainz Magdeburg Wittenberg Eisleben Magdeburg
Vii. Deutschland. Preußen. 65
und die nicht fechtenden Kriegsbeamten eine Denkmünze von Guß-
eisen. Für Frauen, welche in jener denkwürdigen Zeit sich hülf-
reich und wacker bewiesen, ist der Louisenorden 1814 gestiftet.
Der von Friedrich Ii. 1740 gestiftete Orden pour le inérite, wel-
cher in den letzten Kriegsjahren noch eine Verzierung von Eichen-
laub erhalten hat. Endlich wird noch statt des ehemaligen Johan-
niter-oder Maltheserkreuzes der preußische Johanniterorden seit
1812 vertheilt.
In den letzten Jahren ist gleiches Maaß und Gewicht für die
ganze Monarchie eingeführt worden, und durch die Ausprägung
der sogenannten Silbergroschen, wovon 30 auf einen preußischen
Thaler gehen, ist wenigstens für die Scheidemünze eine ziemliche
Gleichförmigkeit der Münzen erreicht worden.
Entstehung der Monarchie.
Die neuere Geschichte Europa's kennt wenig Beispiele eines
so schnellen Wachsthums, als das der Preußischen Monarchie.
Das Stammland derselben, der Kern, an welchen sich nach und
nach die übrigen Provinzen anschlossen, ist die Mark Branden-
burg, oder die Gegenden zwischen der Elbe und Oder. Diese,
so wie alle nördlicher und östlicher gelegenen Gegenden, wurden
theils schon vor, theils während und nach der Völkerwanderung
von slavischen Stämmen, als Obotriten, Milzen, Wenden, Sor-
den u. a. eingenommen, welche sich selbst über die Elbe hinaus
bis an die Saale und weiter verbreiteten. Sie waren ein fleißi-
ges, im Ackerbau und selbst in den Handwerken n.cht ungeübtes
Volk. Ihr Hauptort in diesen Gegenden, Brannibor oder Bren-
nibor, an der Havel, ist das heutige Brandenburg, welches dem
Lande seinen Namen gegeben hat. Schon Carl der Große suchte
sie zu unterjochen und zum Christenthum zu zwingen, doch gelang
es ihm nur, einen Theil der am linken Ufer der Elbe, in der jetzi-
gen Altmark wohnenden Slaven zu bezwingen, und um diese
Gränze zu bewachen ward hier die Markgrafschaft Nordsachsen,
oder die Wendische Mark, später die Markgrafschaft Soltwedel
(Salzwedel) angelegt. Kaiser Heinrich I. und Otto I. drangen
mehrere Male über die Elbe vor, eroberten Brannibor, und leg-
ten, zur Verbreitung des Christenthums in diesen Gegenden, die
Bisthümer Brandenburg und Havelberg an. Die Eroberung der
Marken bis an die Oder ward indeß erst um die Mitte des 12ten
Jahrhunderts, durch Albrecht den Bär aus dem Hause Ascanien,
den Stammvater des jetzigen Anhaltischen Hauses, vollendet, wel-
cher auch zuerst den Namen eines Markgrafen von Brandenburg
annahm. Seine Nachfolger, die Markgrafen aus diesem Hause,
erweiterten ihre Besitzungen ansehnlich durch die Neumark, einen
Theil von Pommern und Pomerellen (einen Theil von Westpreu-
Blanc Handb. 11. 8. Ausl. 5
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I. Albrecht Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Johan- Brandenburg Havelberg Brandenburg Pommern
Vii. Deutschland. Hannover. 111
In dem südlichen, abgesonderten Theile des Landes liegen:
Göttingen, in einem weiten Thale an der neuen Leine, einem
durch die Stadt gezogenen Kanal des Hauptflusses, mit etwa 11000
Einw. Sie ist im Ganzen freundlich gebaut, ohne ausgezeichnete
Gebäude zu besitzen, und ihre Wälle sind zu Spatziergängen einge-
richtet. Ihre Berühmtheit verdankt sie der von Georg Ii. 1731
gestifteten und 1737 eingeweihten Universität, Georgia Augusta.
Sie ist mit wahrhaft königlichem Aufwande ausgestattet. Ihre
berühmte Bibliothek zählt an 300,000 Bände und 5000 Hand-
schriften. Außerdem hat sie mannigfaltige Sammlungen und wis-
senschaftliche Institute. Die königl. Gesellschaft der Wissenschaften
ward 1751 errichtet. — In der Gegend liegen die Gleichen,
die Ruinen zweier Burgen, welche dem nemlichen Geschlechte der
Grafen von Gleichen sollen gehört haben, welche von hier vertrie-
den sich in Thüringen anbauten.
Hannöverisch Minden oder Münden, eine betrieb-
same Stadt mit 5700 Einw., welche Tabaksfabrikation und Han-
del treiben, liegt in einer reizenden Gegend, am Zusammenfluß
der Werra und Fulda, welche von hier an den Namen Weser
führen. - Vj;1
Im Harze selbst liegen: Clausthal und Zellerfeld, nur
durch den Zellerbach von einander getrennt; jenes mit 8000, dieses
mit 4000 Cinw. Clausthal, 1740 F. über dem Meere, ist der
Sitz der Berg- und Hütten - Administration, und in seiner Nähe
befinden sich mit die reichsten Gruben des Harzes, unter welchen
die Dorothea seit 1707 befahren wird. Silber und Blei sind hier
die Hauptproducte und der Bergbau und das Hüttenwesen die
Hauptbeschäftigung der Einwohner. Die Gegend leidet keinen
Ackerbau mehr. Zur Beförderung des Bergbaues ist seit 1799 in
der Gegend ein großes Werk angelegt, der 5047 Lachter lange un-
terirdische Georgs-Stollen, welcher die Wasser von den Gruben
abführt. Die zweite Bergstadt Andreasberg, mit 4000 Einw.,
hat die reichhaltigsten Silbergruben, und erhält das zum Betrieb
nöthige Wasser durch den 2 St. langen Rehberger Graben, wel-
cher das Wasser des großen Oderteiches nach Andreasberg leitet.
Goslar, harr am Fuße des nordwestlichen Harzes, an der
Gose, 751 F. über dem Meere, mit 6000 Einw. Sie ist eine der
älteren Städte in Deutschland und war gewiß schon im 10ten Jahrh,
vorhanden; bis 1803 war sie freie Reichsstadt und in alteren Zei-
ten oft ein Kaisersitz. Zu ihren Merkwürdigkeiten gehören der 1050
eingeweihte Dom, welcher bis auf eine, zur Aufbewahrung eini-
ger Alterthümer bestimmte Kapelle, abgetragen worden ist. Ein
räthselhaftes Gerath, gewöhnlich der Altar des Krodo genannt,
wird jetzt in der Stephanskirche aufbewahrt; einige Ueberrefte eines
alten Kaiserpallaftes, und das schöne Rachhaus. Goslar ist eng
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Georg_Ii Dorothea
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Hannover Georgia_Augusta Thüringen Fulda Clausthal Zellerbach Clausthal Bergstadt_Andreasberg Andreasberg Goslar Deutschland Goslar
142
\
A, Europa.
ren Oberherren, theils durch die Waffen erworben, oder von
den Kaisern erhalten hatten. Sie bildeten im Mittelalter durch
Weisheit und Tapferkeit eine sichere Zuflucht gegen die Feh-
den und die Bedrückungen der Großen, und alle Künste des Frie-
dens blühten herrlich unter ihrem Schutze auf. Zu mächtigen
Bündnissen vereinigt, wie der schwäbische, der rheinische, vorzüg-
lich aber die Hansa, bildeten sie ein heilsames Gegengewicht gegen
die Fehde- und Raubsucht der Mächtigen. Nur den Kaiser er-
kannten sie als ihren Oberhe^rn. Im westphälischen Frieden wur-
den ihnen allen die Rechte, sich nach eigenen Gesetzen zu regieren,
Münze zu prägen und eine Stimme auf dem Reichstage zu füh-
ren, bestätigt. In neueren Zeiten, wo der Handel sich ganz andre
Wege eröffnet und die Macht der Fürsten ohne Vergleich gegen
ehemals gestiegen, versanken die meisten Reichsstädte in Unbedeu-
tenheit und Schulden, und mit Ausnahme von Augsburg, Re-
gensdurg, Hamburg, Lübeck, Bremen und Frankfurt am Main,
wurden sie alle durch den Reichsbeschluß vom Jahre 1803 auf-
gehoben und den verschiedenen weltlichen Fürsten zugetheilt, in
deren Gebiet sie lagen. Nach dem Preßburger Frieden und der
Stiftung des Rheinbundes 1806 verloren auch Augsburg, Frank-
furt und Regensburg ihre Freiheit; ja 1810 wurden selbst die 3
letzten, Hamburg, Lübeck und Bremen, dem französischen Reiche
einverleibt. Die Siege des Jahres 1813 gaben vieren von ihnen,
nemlich Frankfurt, Hamburg, Lübeck und Bremen, ihre alte Frei-
heit und ihre Stimme im deutschen Bunde wieder. Ehemals wur-
den die Reichsstädte auf den Reichstagen in 2 Bänke getheilt:
die rheinische Bank zählte 14, die schwäbische 37 Städte; jetzt
führen die 3 nördlichen freien Städte noch den Namen der han-
seatischen.
1. Frankfurt am Main.
Sie gehört zu den ältesten Städten in Deutschland; schon
im Jahr 794 wurde hier unter dem Vorsitz Karls des Großen
eine Kirchenversammlung gehalten. Nach der Theilung des Rei-
ches ward sie als die Hauptstadt des ostfränkischen oder deutschen
Reiches betrachtet, und Kaiser Ludwig der Deutsche baute hier
einen Pallast, welchen er den Römer nannte. Seit dem 9ten
Jahrhundert stieg ihr Wohlstand ununterbrochen, so daß ihr Um-
fang mehrere Male erweitert werden mußte und schon am Ende
des 14ten die Vorstadt Sachsenhausen mit in die Befestigungen
der Stadt gezogen wurde. Seitdem war sie die gewöhnliche
Wahl - und Krönungsstadt deutscher Kaiser. Im Jahre 1806
ward sie dem Fürsten Primas des Rheinbundes, Großherzog von
Frankfurt, übergeben und erhielt erst 1814 ihre Freiheit wieder.
Seitdem ist sie zum beständigen Sitz der deutschen Bundesver-
sammlung bestimmt.
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Karls Ludwig_der_Deutsche Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Europa Augsburg Hamburg Bremen Frankfurt_am_Main Hamburg Bremen Frankfurt Hamburg Bremen Frankfurt_am_Main Deutschland Karls Sachsenhausen Frankfurt
296
A. Europa.
der reizenden überaus fruchtbaren Thal-Ebene des Po, und der An-
bau entspricht auch hier ganz der Trefflichkeit des Bodens. Alle
Producte des nördlichen Italiens, Getreide, Reiß, viele Gemüse,
Obstarten und Wein werden in Ueberfluß erzeugt, doch der Wein
nirgend von besondrer Güte, woran die nachlässige Behandlung
wohl mehr als das Klima schuld ist. Wälder finden sich nur in den
Alpen, aber die Menge Pappeln, Ulmenbäume, an welchen der
Wein rankt, Maulbeer- und Obstbäume, unterbrechen einiger-
maßen die allzugroße Einförmigkeit der trefflich angebauten Ebe-
nen. Die Schaafzucht ist hier bedeutender als in irgend einem
andern Theile Italiens, und der Seidenbau steht nur dem piemon-
tesischen nach. — Das lombardisch-venezianische Königreich hat
einen eignen Orden, den von Napoleon 1805 gestifteten und vom
Kaiser Franz 1816 abgeänderten Orden der eisernen Krone, der
aus 3 Klassen besteht. — Man rechnet auch hier gewöhnlich nach
Lire, nur daß die ältere Lira etwa 4 9 ¿ werth ist, die neuere
aber den französischen Franken gleich. Seit 1823 wird im ganzen
Königreich nach östreichischen Lire — 20 Kreutzer oder 5 4 $
gerechnet. In Venedig sind die Zecchiui, eine Goldmünze etwa
3^ an Werth, gewöhnliche
Das Königreich wird in 2 Gouvernements, das von Mailand
pnd das von Venedig getheilt.
a) Das Gouvernement Mailand, der westliche Theil,
zwischen dem Ticino und dem Mincio. Hier sind zu bemerken:
Milano, Mailand (Mediolanum), unter 450 28' N. B.
an der unbedeutenden Olona, aber durch schiffbare Kanäle mit dem
Ticino und der Adda verbunden, die Hauptstadt des Königreichs.
In den letzten Zeiten des römischen Reichs war Mailand oft die
Residenz der Kaiser. Im Mittelalter gehörte sie zu den mächtig-
sten Städten der Lombardei, ward zwar 1162 von Friedrich 1. bis
auf den Grund zerstört, erhob sich aber schnell wieder aus der
Asche. Seit dem 14ten Jahrh. 1313 erhob sich hier die mächtige
Familie der Visconti, welcher später die Sforza in der Herrschaft
folgten, bis das Herzegthum Mailand nach manchen in der Ge-
schichte erwähnten Kriegen an das Haus Oestreich oder vielmehr
Spanien kam. Sie gehört zu den größten und prächtigsten Städ-
ten Italiens und mag gegenwärtig an 150,000 Einw. zählen. Die
meisten Straßen sind indeß weder breit noch gerade, nur der Cor-
so macht eine Ausnahme: dies ist eine breite schöne Straße, an
welche ein schöner öffentlicher Spatziergang stößt, und in welcher,
wie dies in ganz Italien Sitte ist, die vornehme Welt sich gegen
Abend versammlet und spatzieren fährt, reitet oder geht. Unter
den kirchlichen Gebäuden nimmt der berühmte, ganz von weißem
Marmor erbaute und mit mehr als 4000 Statuen in und auswen-
dig verzierte Dom, der an Größe nur der Peterskirche in Rom
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Franz Franz Friedrich Friedrich Sforza
323
Viii. Italien. Der Kirchenstaat.
glaublich verringert worden, so daß, bei der höchst elenden Ver-
waltung des Landes, der Staat unter einer großen Schuldenlast
beinahe erliegt. Zum Theil eben deshalb sind auch alle öffentliche
Anstalten, besonders der Polizei und des Kriegswesens, überaus
elend; nirgends ist die Unsicherheit in Italien so groß, als im Kir-
chenstaate, wo Räuber in der neuesten Zeit sich erfrecht haben,
wohlhabende Gutsbesitzer beinahe an den Thoren der Stadt aufzu-
fangen, um Lösegeld von ihnen zu erpressen. Das Militair ist
ganz unbedeutend und selbst die Küsten ohne bewaffnete Schiffe den
Angriffen der Seeräuber ausgesetzt. Die wissenschaftlichen Anstal-
ten im Kirchenstaate, überall von einer ängstlichen Censur bewacht,
vermögen nur wenig zu leisten. Alle Jahre erscheint der soge-
nannte Index, oder Verzeichniß der verbotenen Bücher, worin bei
der Unbekanntschaft der Jtaliäner mit der auswärtigen Litteratur,
oft komische Mißgriffe vorfallen, wie z. B. daß Schiller und Her-
der als „unzüchtigedichter" verboten werden, währendariost und
Boccaccio, andrer nicht zu gedenken, in jedermannshanden sind.—
Der Papst vertheilt 2 Ritterorden: den 1559 von Pius I V. ge-
stifteten Orden der Ritter der goldnen Miliz, gewöhnlich der Or-
den vom goldnen Sporn genannt, und den 1566 von dem nem-
lichen Papste gestifteten Orden des h. Johannes (des Täufers) vom
Lateran.
Die gewöhnlichsten Münzen im Kirchenstaate sind: in Golde:
die Zecchine = 2 Thlr. 20 ggr. preuß.; in Silber, der Scudo =
1 Thlr. 10 ggr. preuß.; der Scudo enthält 10 Faoli, ebenfalls eine
Silbermünze, und der Paolo lobajocchi'; T^Bajocchi machen
einen Carlino, und 4quatrini machen einen Bajocco; beide letz-
tere sind Kupfermünzen.
Der Kirchenstaat wird seit 1827 in 14 Provinzen getheilt,
welche nach den Hauptörtern Rom, Bologna, Ferrara, Ravenna,
Forli, Urbino und Pesaro, Ankona, Macérala und Camerino,
Fermo und Ascoli, Perugia, Spoleto, Viterbo und Civita Vec-
chia, Frosinone, Bencoent genannt werden. Das Gebiet von Rom
heißt 1a Commarca (das Weichbild). Die Provinzen Bologna,
Ferrara, Ravenna und Forli heißen Legationen, weil ihnen ein
Legat als Gouverneur vorsteht; die übrigen Delegationen.
Wir bemerken bloß die bedeutendsten Oerter:
Koma, Rom, unter 41° 53', an beiden Ufern der Tiber,
3 Meilen von ihrem Ausflüsse, mit einem Umfange von 3 Meilen
und höchstens 150,660 Einw. Sie liegt auf 12 Hügeln von ge-
ringer Höhe, da die Zwischenräume seit Jahrtausenden sich mit
Schutt und Trümmern angefüllt haben, und wird von einer star-
ken Mauer umgeben, durch welche 19 Thore führen. Vier Brücken
führen über die Tiber, wovon 3 im Umfange der Stadt selbst und
eine, ponto Molle (der pons milvius der Alten) nördlich von der
Stadt, über welche die gewöhnliche Straße von Florenz nach Rom
21 *
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Schiller Boccaccio Johannes Paolo_lobajocchi'
Extrahierte Ortsnamen: Italien Italien Rom Bologna Ferrara Ravenna Urbino Pesaro Ankona Macérala Perugia Spoleto Viterbo Rom Bologna Ferrara Ravenna Rom Florenz Rom
457
Ix. Griechenland. 1. Europ. Türkei.
oder Kapidschis, die Stummen, welche oft zur persönlichen
Bedienung des Kaisers gebraucht werden, kurz ub§r alles was zum
Hauswesen des Sultans gehört. Die Pagen oder Jtschoglans
sind Knaben und Jünglinge von angenehmen Aeußern, welche mit
großer Sorgfalt und Strenge zur Hofbedienung, d. h. zu einer
wahren Meisterschaft in der Sklaverei erzogen werden. Falsch ist
es, wie oft behauptet wird, daß aus ihnen oft die wichtigsten
Staatsämter besetzt würden.
Die Einkünfte des türkischen Reichs sind lange nicht so be-
deutend, als man nach dessen Ausdehnung vermuthen sollte; man
schätzte sie bisher, wiewohl nach sehr unsichern Angaben, auf 30
bis 40 Millionen Piaster; worunter jedoch die persönlichen Ein-
künfte des Sultans nicht mit begriffen sind. Alle Einkünfte fließen
in 2 verschiedene Schatzkammern. Die eine enthält den eigentlichen
öffentlichen Schatz oder Miri, woraus alle Sraatsausgaben be-
stritten werden und welcher von dem Defterdar Kapussi ver-
waltet wird. In diesen fließen folgende Gelder: der Miri, oder
die Grundsteuer, welche den Zehnten vom Ertrage aller Lände-
reien betragen soll; der Ha ratsch oder das Kopfgeld, welches
alle nicht muselmännische Unterthanen bezahlen müssen, es betragt
von 4 bis 13 Piaster; Weiber, Töchter und jüngere Knaben sind
davon ausgenommen; die Vermögensteuer von allen Rayah's,
d. h. der Kopfsteuer unterworfenen Personen, eine durch die Will-
kühr, womit sie erhoben wird, höchst drückende Abgabe; die Zölle
von aus- und eingehenden Waaren; der Heimfall des Vermögens
aller Staatsbeamten nach ihrem Tode; nur die Ulemas sind von
diesem Gesetz ausgenommen; der Tribut, welchen die Hospedare
der Moldau und Wallachei einsenden müssen; der Ueberschuß von
der Münze und andre geringere Einnahmen. — Der andre Schatz
oder Haz ne ist das Privateigenthum des Kaisers. In diesen
fließen die Einkünfte der Domainen, die Geschenke welche bei
feierlichen Gelegenheiten von Staatsbeamten dargebracht werden
müssen, die Geschenke beim Antritt eines Amtes u. s. w., wozu
noch die reichen Sendungen aller Provinzen an Naturalien für die
Unterhaltung des Hofstaates kommen. Man glaubte bisher, daß
sich in diesem Schatze ungeheure, seit Jahrhunderten unberührt
gebliebene Summen angehäuft hätten, allein die große Geldver-
legenheit, in welcher sich die türkische Regierung seit dem letzten
russischen Kriege befindet, zeigt hinreichend, wie übertrieben jene
Vorstellungen gewesen.
Die Kriegsmacht der Türken, einst vor Einführung der
stehenden Heere durch Zahl und fanatische Tapferkeit Europa so
furchtbar, hat in der neuern Zeit ihren ehemaligen Ruf unwieder-
bringlich verloren. Ihre Verfassung war bisher folgende. Sie
bestand aus besoldeten und unbesoldeten Truppen. Bei der Erobe-
rung der verschiedenen Länder wurden viele Ländererr«, die größe-
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
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Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Defterdar_Kapussi Europa
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TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Marengo Bernhard_de_Menthon Bernhard Napoleon Annunciata
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A. Europa.
viele Wölfe und Füchse. Das Meer ist reich an Fischen und Au-
stern. Von den Metallen wird nur etwas Eisen gewonnen; was
sonst noch die Berge in ihrem Schooße bewahren mögen, ist bis
jetzt noch wenig untersucht; Schwefel, Alaun und Steinsalz finden
sich häufig, doch benutzt man mehr das See-als das Steinsalz.
Als Gegengewichts für so reiche Schätze der Natur leidet aber
auch Neapel fortwährend an der Menge geflügelten und ungeflü-
gelten Ungeziefers und ziemlich häufig an Verheerungen durch Heu-
schrecken; die schlimmste Landplage aber sind die überaus häufigen
Erdbeben, woran besonders die südlichen Theile leiden. Noch ist
in frischem Andenken das furchtbare Erdbeben vom Jahre 1783,
welches die Gestalt von ganz Calabrien veränderte. Berge ver-
senkte, andere entstehen ließ, den Lauf der Flüsse veränderte, viele
ungesunde Sümpfe schuf, viele Städte durchaus vernichtete, an
40000 Menschen begrub, und durch ansteckende Krankheiten, welche
zu gleicher Zeit entstanden, noch viel mehrere dahinraffte; ja selbst
die sonst außerordentliche Fruchtbarkeit Calabriens soll dadurch ge-
litten haben. Es begann ohne bedeutende Vorzeichen am 5ten Fe-
bruar, wüthete am stärksten am 5ten, 6tcn und 7ten, am 27sten
und28sten, dann am Iften, am 27sten und 28stenmärz, und
wenn die Erschütterungen auch geringer wurden, so dauerten sie
doch noch bis ins Jahr 1780 hinein.
Die Verfassung ist nach dem Umsturz der Constitution von
1820 unumschränkt monarchisch. Der Thron ist in männlicher
und weiblicher Linie erblich; der König führt den Titel: König bei-
der Sicilicn und von Jerusalem; der Kronprinz heißt Prinz von
Calabrien. — Man zählt 5 Ritter-Orden in Neapel: den 1801
gestifteten Ferdinands - und Verdienstorden, in 3 Klassen; den
1738 gestifteten Orden des h. Januarius; den Constantinorden,
welcher auch von Parma vergeben wird; den 1808 gestifteten Or-
den beidersicilien, in 3klassen, und den militairischen St. Georgs-
orden.
Man rechnet in Neapel gewöhnlich nach Unzen, Ducaten,
Tari, Carlini und Grani. Die Unze ist etwa 3 Thlr. 9gr. Con-
vent. Geld; sie enthält 3 Ducaten, der Ducaten 5 Tari, der
Taro 2 Carlini, und der Carlino 10 Grani.
" E i n t h e i l u n g.
In älterer Zeit theilte man Neapel in 4 große Provinzen, wo-
von Abruzzo die nördlichen, Campania die südwestlichen, Pug-
lia oder Apulien die östlichen, und Calabria die südlichen um-
faßte; jetzt wird das Ganze in 15 kleinere Provinzen getheilt.
Sie sind:
1) und 2) Napoli und Terra di Lavoro, oder das alte
durch außerordentliche Fruchtbarkeit berühmte Ca m pa ni en, ehe-
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TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]